Montag, 12. Dezember 2011

Motorrad-Weihnachtsmarkt Viele Polizisten, nur wenige Rocker

Der Motorrad-Weihnachtsmarkt in Neumünster verlief friedlich. Allerdings nahm die Polizei zwei Dutzend Mitglieder der Rocker-Gruppen "Bandidos" und "Contras" in Gewahrsam.

Ruhig bleiben: Polizisten durchsuchten viele Besucher auf dem Holstenhallengelände
oder schon an den Einfallstraßen. Foto: Krüger
Neumünster. Auch beim 18. Motorrad-Weihnachtsmarkt lag in den Holstenhallen der Duft von verbranntem Gummi in der Luft. Kerle mit langen Rauschebärten liefen ebenso durch die Reihen wie hübsche Frauen, die nur etwas Farbe auf ihrer Haut trugen. Über 100 Aussteller präsentierten ihre Produkte von Ersatzteilen und Zubehör über herkömmliche Straßenmaschinen bis hin zu protzigen Sonderbauten. Dabei blieb es auf der Veranstaltung dank eines Großaufgebots von mehreren hundert Polizisten aus Neumünster und Eutin weitgehend ruhig. Insgesamt kamen nach Polizeiangaben rund 6500 Besucher und damit deutlich weniger als vor zwei Jahren; damals waren es etwa 15.000 Besucher.
Viele nutzten diesmal die Chance, im Sattel einer Maschine Probe zu sitzen. So auch der 17-jährige Matthias Thomsen aus Koldenbüttel bei Friedrichstadt. "Wir sind durch und durch eine Biker-Familie. Vom kleinen Roller bis zur schweren Maschine steht bei uns alles zu Hause. Meine Brüder und ich haben uns das Basteln an den Maschinen selbst beigebracht", erzählte er. Seine Mutter Franziska nutzte die Gelegenheit derweil ganz uneigennützig. "Ich suche noch ein Weihnachtsgeschenk für meinen Mann. Einen neuen Helm könnte er gut gebrauchen", verriet sie

Beim Abbau helfen "Hells Angels" in Zivil


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Unter den mehr als 100 Ausstellern gehörte der Stand von Dieter Baesell aus Osnabrück ohne Zweifel zu den auffälligsten. Adler und Totenkopf posierten auf dem in schwarzes Leder gehüllten Zeltstand. "Ich biete so genannte punzierte Lederwaren an. Tool-Rollen, Geldbörsen, Sättel und vieles mehr. Es kommt gut an und bringt vor allem viele Folgegeschäfte mit sich", sagte Baesell, der zum ersten Mal auf dem Motorrad-Weihnachtsmarkt war. Laut wurde es alle zwei Stunden in Halle 5, wenn Stuntfahrer Bastian Buchan alias "Buddy" auf seine Maschine stieg und auf der kleinen Aktionsfläche waghalsige Stunts zeigte. Wenn Buddy Pause machte, stellte sich Elvis-Imitator "Elvoice" auf die benachbarte Bühne und unterhielt die Besucher mit Musik des King of Rock ’n’ Roll.
Deutlich spürbar war wie angekündigt die enorme Polizeipräsenz. Wer auf dem Holstenhallen-Gelände parken wollte, musste zunächst an der Polizei vorbeifahren. "Wir sichten die Fahrzeuge und entscheiden dann, ob wir uns die Personen noch mal genauer anschauen", erklärte Polizeisprecher Sönke Hinrichs. Auch am Eingang musterten Polizisten jeden Gast. In den Messereihen mischten sich die Polizisten unter die Besucher. Zudem hielten die Beamten bereits an den Autobahnausfahrten Ausschau nach verdächtigen Fahrzeugen. Vor einem Jahr war der Markt aus Sicherheitsgründen abgesagt worden.
Am Sonnabend hielt die Polizei gut zwei Dutzend Mitglieder der Rocker-Gruppen "Bandidos" und "Contras" davon ab, den Motorrad-Weihnachtsmarkt zu besuchen, indem sie Platzverweise aussprach. Bei zwei Rockern wurden zudem Schlag- und Stichwaffen gefunden. "Die beiden wurden in Gewahrsam genommen und erst am Ende des Tages wieder auf freien Fuß gesetzt", erklärte Hinrichs. Am Sonntag blieb es dann komplett ruhig. Zum Abbau angereiste Mitglieder der "Hells Angels" in Zivilkleidung wurden streng bewacht.
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